Maklercourtage in Deutschland: Was Sie wissen müssen

Aug 9, 2023

Eine Immobilie zu kaufen oder zu vermieten ist in Deutschland eine komplexe Angelegenheit. Neben den üblichen Fragen zur Lage, Größe und Ausstattung einer Immobilie spielt auch die Frage der Maklercourtage eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel werden wir alles beleuchten, was man zum Thema Maklercourtage bzw. der Provision von Immobilienmaklern in Deutschland wissen muss.

 

Was ist eine Maklercourtage?

Bevor wir uns mit den Details der Maklercourtage befassen, ist es wichtig zu verstehen, was genau damit gemeint ist. Eine Maklercourtage ist eine Gebühr, die Immobilienmakler für ihre Dienstleistungen erheben. Sie wird in der Regel in Prozent des vereinbarten Kauf- oder Mietpreises berechnet.

Die Maklercourtage wird fällig, wenn ein Immobilienmakler erfolgreich einen Käufer oder Mieter für eine Immobilie vermittelt hat. Sie dient als Entschädigung für die Arbeit, die der Makler bei der Suche nach einem geeigneten Käufer oder Mieter geleistet hat.

 

Definition und Bedeutung der Maklercourtage

Die Maklercourtage ist ein wichtiger Bestandteil des Immobilienmarktes in Deutschland. Sie ist für Immobilienmakler eine wesentliche Einnahmequelle und ermöglicht es ihnen, ihre Dienstleistungen anzubieten.

Auf der anderen Seite kann die Maklercourtage für Käufer und Mieter eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen. Daher ist es wichtig, die genauen Regelungen zur Maklercourtage zu kennen und zu verstehen.

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Wie wird die Maklercourtage berechnet?

Die genaue Berechnung der Maklercourtage kann je nach Makler und Vereinbarung variieren. In der Regel liegt die Maklercourtage zwischen 3% und 7% des Kauf- oder Mietpreises.

Die Maklercourtage wird üblicherweise vom Käufer oder Mieter gezahlt. In einigen Fällen kann auch der Verkäufer oder Vermieter die Maklercourtage übernehmen. Die genaue Regelung wird in einem Maklervertrag festgelegt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Maklercourtage in Deutschland nicht gesetzlich festgelegt ist und daher Verhandlungssache ist. Dies bietet Käufern und Mietern die Möglichkeit, die Höhe der Maklercourtage zu verhandeln.

Die Maklercourtage ist jedoch nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern bietet auch Vorteile für Käufer und Mieter. Durch die Beauftragung eines Maklers können sie Zeit und Aufwand bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie sparen. Der Makler verfügt über umfangreiche Kenntnisse des Immobilienmarktes und kann potenzielle Käufer oder Mieter effizient identifizieren.

Darüber hinaus unterstützt der Makler den Käufer oder Mieter während des gesamten Prozesses, einschließlich der Verhandlungen mit dem Verkäufer oder Vermieter. Dies kann den Kauf- oder Mietvertrag erleichtern und zu einem reibungslosen Ablauf führen.

Ein weiterer Vorteil der Maklercourtage ist, dass der Makler eine Haftpflichtversicherung hat. Diese Versicherung schützt den Käufer oder Mieter vor möglichen Fehlern oder Schäden, die der Makler während des Vermittlungsprozesses verursachen könnte.

Die Maklercourtage ist also nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern bietet auch einen Mehrwert für Käufer und Mieter. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der Maklercourtage abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

 

Gesetzliche Regelungen zur Maklerprovision in Deutschland

Um die Rechte von Käufern und Mietern zu schützen und Transparenz zu gewährleisten, gibt es in Deutschland gesetzliche Regelungen zur Maklerprovision.

 

Wer zahlt die Maklerprovision?

Gemäß dem Wohnungsvermittlungsgesetz gilt grundsätzlich, dass die Maklerprovision vom Käufer oder Mieter zu zahlen ist. Der Verkäufer oder Vermieter darf keine Maklerprovision verlangen.

Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. Zum Beispiel, wenn der Makler auch im Auftrag des Verkäufers oder Vermieters tätig ist und demzufolge beide Parteien seine Dienste nutzen. In diesem Fall kann die Maklerprovision zwischen Käufer oder Mieter und Verkäufer oder Vermieter aufgeteilt werden.

 

Neueste Änderungen im Gesetz zur Maklerprovision

Im Dezember 2020 wurde eine Gesetzesänderung beschlossen, die zu einigen Änderungen bezüglich der Maklerprovision geführt hat. Gemäß dem neuen Gesetz müssen Verkäufer und Käufer die Provision jeweils zur Hälfte tragen. Dies gilt auch für den Vermieter und den Mieter.

Diese Regelung gilt für Verträge, die ab dem 23. Dezember 2020 geschlossen wurden. Für ältere Verträge bleiben die bisherigen Regelungen zur Maklerprovision bestehen.

 

Unterschied zwischen Maklercourtage und Provision

Oft werden die Begriffe Maklercourtage und Provision synonym verwendet. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den beiden Begriffen.

 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Sowohl die Maklercourtage als auch die Provision beziehen sich auf die Gebühr, die ein Makler für seine Dienstleistungen erhält. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Maklercourtage üblicherweise im Zusammenhang mit dem Kauf oder der Miete einer Immobilie steht, während die Provision allgemein für die Vermittlung von Geschäften verwendet wird.

 

Wann fällt welche Gebühr an?

Die Maklercourtage fällt an, wenn ein Makler erfolgreich einen Kauf oder eine Vermietung einer Immobilie vermittelt hat. Die Provision hingegen kann für verschiedene Arten von Geschäften anfallen, wie beispielsweise den Verkauf von Waren oder die Vermittlung von Dienstleistungen.

 

Tipps zur Verhandlung der Maklerprovision

Die Maklerprovision ist nicht in Stein gemeißelt und kann in vielen Fällen verhandelt werden. Hier sind einige Tipps, die Ihnen bei der Verhandlung der Maklerprovision helfen können.

 

Möglichkeiten zur Senkung der Maklerprovision

Erkundigen Sie sich bei verschiedenen Maklern nach ihren Gebühren. Machen Sie sich ein Bild von den Marktbedingungen und den üblichen Provisionssätzen in Ihrer Region. Dies wird Ihnen helfen, eine realistische Vorstellung von der Höhe der Maklerprovision zu bekommen und ermöglicht Ihnen, diese während der Verhandlungen anzupassen.

Sie können auch versuchen, andere Dienstleistungen oder Leistungen in die Verhandlungen einzubeziehen, um so den Provisionsbetrag zu senken. Zum Beispiel könnten Sie vorschlagen, dass der Makler auch die Renovierungsarbeiten oder die Vermarktung der Immobilie übernimmt.

 

Wann ist eine Verhandlung sinnvoll?

Eine Verhandlung über die Maklerprovision ist hauptsächlich dann sinnvoll, wenn Sie das Gefühl haben, dass der angegebene Prozentsatz unangemessen hoch ist oder wenn Sie andere Dienstleistungen oder Leistungen von Ihrem Makler erwarten.

Es ist wichtig, während der Verhandlung professionell und höflich zu bleiben. Zeigen Sie Ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit und erklären Sie Ihre Gründe für eine niedrigere Maklerprovision auf sachliche Art und Weise.

 

 

Fallbeispiele zur Maklercourtage

Um die Praxis der Maklercourtage besser zu verstehen, betrachten wir nun zwei Fallbeispiele aus dem Immobilienmarkt.

 

Fallbeispiel 1: Verkauf einer Eigentumswohnung

Angenommen, Sie sind Eigentümer einer Wohnung und möchten sie verkaufen. Sie beauftragen einen Immobilienmakler, der Ihnen einen Käufer vermittelt. Gemäß dem Maklervertrag beträgt die vereinbarte Maklercourtage 5% des Verkaufspreises.

Der Käufer zahlt die Maklercourtage, da dies die übliche Praxis ist. Sie erhalten den vertraglich vereinbarten Verkaufspreis abzüglich der Maklercourtage.

 

Fallbeispiel 2: Vermietung einer Immobilie

Stellen Sie sich vor, Sie sind Eigentümer einer Wohnung und möchten sie vermieten. Sie beauftragen einen Immobilienmakler, der Ihnen einen passenden Mieter vermittelt. Gemäß dem Maklervertrag beträgt die vereinbarte Maklercourtage 2 Monatsmieten.

Sowohl der Vermieter als auch der Mieter teilen sich die Maklercourtage jeweils zur Hälfte, gemäß den gesetzlichen Regelungen ab Dezember 2020.

Wie Sie sehen, ist die Maklercourtage ein wichtiger Faktor beim Kauf oder der Vermietung einer Immobilie. Es ist wichtig, die genauen Regelungen zur Maklercourtage zu kennen und zu verstehen, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Bei Bedarf empfiehlt es sich immer, einen Fachanwalt oder Experten hinzuzuziehen, der Sie bei Ihren Immobiliengeschäften unterstützt.

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